Nach wirklich schönen acht, fast neun Tagen im Tessin sind wir mit unserem Tab am Dienstag wieder wohlbehalten zu Hause angekommen.
Wir hatten super Wetter, konnten einiges unternehmen und natürlich, was wir sehr gerne machen, im See schwimmen.
Am Montag, also dem Tag vor unserer Abreise haben wir das Sonnensegel abgebaut. Im Nachhinein stellten wir fest, dass wir unbewusst drei richtige Entscheidungen getroffen hatten. Die erste war, dass wir uns entschieden hatten, erst abzubauen und danach noch einkaufen zu fahren, weil es ein paar dunkle Wolken gab und wir nicht wussten ob vielleicht Regen kommt. Die zweite war, dass ich, als wir alles verstaut hatten, noch unsere beiden Miniwäschetrockner und das Gummiwäscheseil abgenommen habe (entgegen unserer Gewohnheit, die bleiben immer bis zum Schluss). Der Regen kam tatsächlich und wir entschieden uns im Wohnwagen doch die Fenster komplett zu schließen, auch wenn es warm war. Der Regen wurde nach und nach stärker, was nichts Außergewöhnliches ist. Plötzlich von einer Sekunde auf die andere hagelte, schüttete und stürmte es gleichzeitig und zwar so extrem wie wir es noch niemals erlebt hatten. Durchs Fenster konnte man fast nichts mehr sehen (es wirkte weiß, etwa wie dichter Nebel) und der T@b wackelte. Eine Art Weltuntergangsstimmung. Lange dauerte das nicht, doch sowas wie ein Zeitgefühl verschwindet da vorübergehend. Als man wieder ein bisschen mehr sehen konnte, flog ein Schirm an unserem Fenster vorbei.
Als der Spuk vorbei war und alle wieder raus kamen, war der ganze Campingplatz durchgewirbelt, Sonnensegel zerfetzt, Vorzelte und Stangen umgeknickt, Fenster und Dachluken abgerissen, überall lagen Äste und an unserem Vorderreifen war (sah neben aller Tragik lustig aus) ein aufblasbares Riesenkrokodil gestrandet. Ziemlich schnell kamen Polizei, Rettungswagen und Feuerwehr, die in Sichtweite von uns parkten. Nach und nach erfuhren wir, dass Bäume entwurzelt wurden und einer davon, einen Wohnwagen oder/und Vorzelt getroffen hat. Eine Frau wurde schwer verletzt, sie war mit dem Bein eingeklemmt und musste erst befreit werden. Auch weitere vier Personen mussten ins Krankenhaus. Uns sitzt das Ganze schon noch in den Knochen und wir müssen auch immer wieder an die schwer verletzte Frau denken. Trotzdem sind wir froh und dankbar, ohne jeglichen Schaden davongekommen zu sein. Nicht einmal Hagelschaden auf T@b oder Auto, während viele andere zerbeult, zerkratzt und teilweise nicht mehr fahrtauglich waren.
Fotos davon habe ich keine und die Stelle von weitem angeschaut haben wir auch erst abends kurz, als keine Einsatzkräfte mehr vor Ort waren und alles mit Bändern abgegrenzt war. Alles andere wäre uns nicht passend in dieser Situation vorgekommen.