Alko meets Winterhoff oder ein Urlaub mit Hindernissen

  • Liebe T@Bianer/-innen, Rosi und Henk,

    am Freitag, 25.06.2010 machten wir uns gegen 20 Uhr froh gelaunt in Richtung Stellplatz, um mala bura zu einem dreiwöchigen Ausflug nach Rügen abzuholen.

    Frisch gewaschen und gestriegelt (glänzend) wartete er geduldig bis er angekuppelt war. Als dann ging es durch Freiburg ins Höllental, welches er mit Bravour meisterte. Doch dann passierte es, die Hinterlassenschaften eines kurzen und heftigen niedergehenden Schauers trafen ihn unvermittelt frontal im Gesicht ;( . Mit schwarzen dicken Tropfen ging es Richtung Villingen-Schwenningen (hallo Michael und Heidi :winke: ) auf die Autobahn mit dem Ziel Heilbronn um später über die A 6 und A 9 nach Potsdam unserem geplanten Zwischenstopp für eine Nacht zu gelangen. Doch was dann passierte ... Ein klackern war zu hören ?( , es kam jedoch nicht aus dem Radio, es war auch nicht die Dachluke, nein, es war das Stützrad, welches sich auf der A 81 vor Heilbronn durch Bodenwellen gelöst hatte :cursing: . Also Co-Pilotin mit Warnweste auf dem Standstreifen raus gelassen, Taschenlampe im Mund und Stützrad wieder hochgezogen und festgeknebelt. Nach ca. 20 km wieder das gleiche Spiel. Doch diesmal sollte das Rad halten (Dank auch in diesem Moment an den Rangierhandgriff, der uns vor gänzlichem Verlust bewahrt hatte :daumen: ). Die Nacht war lang, das Ohr immer auf Lauerstellung. Es passierte jedoch nichts. ...

    Kurz gegen 4 Uhr vor Dessau auf einem Autobahnparkplatz der Versuch die Augen zuzumachen, was aber dank Uringestank leider nicht möglich war, also sind wir nach einer halben Stunde weitergefahren, und erreichten gegen 8 Uhr morgens unseren auserwählten Campingplatz in Potsdam. Dort wollten wir uns auf's Ohr legen, aber vorher erkundigten wir uns nach dem nächsten Campinghändler. Der nette Mensch von der Rezeption weiste uns den Weg. Kurz auf die Fähre und wir waren gegen 9 Uhr am Samstag dort. Dort angekommen, schilderten wir dem Händler unser Mißgeschick. Der zeigte uns in einer Richtung des Ladens wo die Stützräder hiengen. Von der Menge und Auswahl überwältigt, müde und kaum entscheidungsfähig, fragten wir ihn um Rat, welches Rad und wie es einzubauen wäre. Mit dem Finger auf das Uhrglas klopfend gab er uns zu verstehen, daß am Sonnabend (Samstag) die Werkstatt geschlossen sei und er Kunden hätte :cursing: . Doch was uns wichtig erschien, wie das Rad zu wechseln ist, behielt er für sich. Wir baten um etwas Bedenkzeit und gingen vor die Türe, um uns vor Ort (an der Deichsel) zu vergewissern. Keine 10 Minuten später kam er aus dem Laden geschossen, und meinte nur: "Sie überlegen ja immer noch, und dann noch ausgerechnet ALKO" :kopf: . Wir beschlossen diesem freundlichen Zeitgenossen keinen Umsatz zu bescheeren. ... Verabschiedeten uns, drehten auf seinem Hof eine Ehrenrunde (das musste einfach in diesem Moment sein!). Die Müdigkeit war wie weggeblasen, wir programmierten Katrin (Navi) und mit einer dicken Wut im Bauch ging es dann auf die letzten 350 Kilometer nach Rügen.

    Jetzt wurde es spannend. Es gab zwei Möglichkeiten, entweder über den Rügendamm oder die Fähre. Wir entschlossen uns, den T@B auf's Wasser zu setzen. Hat prima geklappt. Dem Kleinen hat es gefallen. Als wir dann das erste Mal am Campingplatzschild vorbeigefahren sind (waren wohl zu müde) :whistling: , war die Frage, wo wenden :?: Mit wenig Plan immer Rechts haltend (es kamen einem ja auch Autos entgegen). Fuhren wir tief ins innere der Insel, bis wir ein vertrauenserweckendes Schild gemeint gefunden zu haben, wo wir abbogen. Gerade aus, und gerade aus und immer weiter, bis wir den ersten Rüganer der gerade seinen Garten pflegte, nach einer Wendemöglichkeit befragen konnten. Der schickte uns noch etwas weiter, allerdings mit der Bitte, auf dem Rückweg einen Blick in den T@B werfen zu dürfen. Gesagt getan. :hut:

    Am Ende ging es dann recht schnell. Der Weg zum CP war mittlerweile bekannt, aber was uns stutzig machte, die Straße dorthin wurde immer schmaler und schmaler, führte jeweils über einen "Doppelhügel" (Geschwindigkeitsbegrenzung), wobei der zweite verdammt hoch war. Gott sei dank, nicht aufgesessen aber dafür hat unser Kleiner die Bücher aus dem hinteren Schrank rausgespuckt. Und es ging weiter. Am Ende waren nur noch Betonplatten rechts und links als Straße in den Boden eingelassen. Nach weiteren 2 Kilometern durch einen Mischwald, den die Sonne hell erleuchtete, sahen wir so etwas wie das Licht am Ende des Tunnels. Wir standen vor einer Kette :!: Also rein in den Container uns angemeldet und dann ging es auf Platzsuche. Ihr glaubt gar nicht, wie schwer es sein kann, für so einen kleinen Wohnwagen das passende Plätzchen zwischen all den Bäumen zu finden. Das es geklappt hatte, wohl gemerkt mit kaputtem Stützrad und uns beiden müden Kriegern beweisen die angehängten Bilder.

    Nachdem der T@B stand, die Füße auf dem Waldboden streckte, wir das Auto ausgepackt den Teppich ausgebreitet hatten überkam uns dann eine heftige Müdigkeit, die uns bis zum nächsten Morgen ausschlafen ließ :sleeping: . Nach einem guten Frühstück bauten wir am Sonntag unser Vorzelt auf. Zwischenzeitlich hatte es sich auf dem CP bei den Dauercampern im Umkreis rumgesprochen, was uns passierte. Ein netter Zeitgenosse erklärte uns den Weg zu einem Händler in Stralsund.

    Am Montag machten wir uns auf den Weg über den Rügendamm in das beschriebene Gewerbegebiet. Der Händler war recht leicht zu finden. Wir wurden dort sehr nett empfangen und hervorragend beraten. Vielen Dank auf diesem Wege an die Mitarbeiter der FIrma DAHNKE in Stralsund, eine tolle Beratung, die uns sehr weitergeholfen hat :danke: :danke: :danke: . Jetzt haben wir ein neues Stützrad mit Luftbereifung von WINTERHOFF, übrigens paßt es mit seinem Durchmesser von 48 mm in jede Bohrung am ALKO-Fahrgestell.

    Die Tage gingen ins Land und Andreas meinte Zahnschmerzen haben zu wollen. Am letzten Tag im Quartal (wie passend) ging es zur Zahnärztin (wir machen übrigens eine neue Thread auf, mit dem Titel: Ärzte im Urlaub :mrgreen: :mrgreen: ). Versorgt mit Antibiotika für die nächsten sechs Tage war bis zum Einsetzen der Wirkung nicht viel mit ihm los :thumbdown: .

    Ihr glaubt gar nicht, wie groß diese Insel sein kann :nix: . Wir besuchten die Kreidefelsen, sahen den rasenden Roland, waren am Kap Arkona (übrigens für uns der schönste Ort der Insel), bestaunten die Seebäder aus der Gründerzeit, betraten die Seebrücke von Sellin (immer den Berg rauf, und dann ... diese Aussicht) :shock: . Auf dem Weg zu den Feuersteinfeldern nach Mukran schluckten wir dank eifrigen Bauern ziemlich viel Staub, was Dragi Sprachlosigkeit bescherte). Kurzum zwanzig Tage auf dieser Insel, waren im Nu dahin. Die Hitze und die Stechmücken taten ihr übriges.

    Nun sollte es auf den Heimweg gehen. Wir hatten vorher mit Boulbissou ein Treffen auf dem Rückweg vereinbart. Doch erst sollte es über Landstraße durch die Mecklenburgische Seenplatte nach Berlin gehen. Die Landschaft dort war wunderschön, und es wurden gleich Pläne für das nächste Mal geschmiedet. Im Windschatten fahrend Richtung Hof ging ja noch alles gut. Aber dann ... Katrin zeigte uns den rechten Weg, telefonisch meldeten wir uns für die nächste halbe Stunde an. Doch dann hatte uns der letzte Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die ausgewählte Bundesstraße war wegen Straßenbauarbeiten nur durch eine Umleitung zu erreichen. Doch damit nicht genug. Innerhalb einer Stunde durchquerten wir 3 Bundesländer (Bayern, Thüringen und Sachsen). Um auf dem Rückweg auf der A 78 Richtung Hof zu fahren. Am vereinbarten Ort trafen wir jedoch nicht auf Boulbissou, also fuhren wir tief in das Herz von Hof. Gerade aus und müde entdeckten wir auf der linken Seite einen LIDL, wo es leckere Frusticrossis (Croissants, leider nur LIDL-SÜD) gibt. Andreas stiefelte in den Laden und wen sah er an der Kasse stehen :?: Wolfgang. Der natürlich nicht auf eine Ansprache vorbereitet strafte ihn mit Nichtbeachtung. Nochmal angesprochen ging ihm ein Licht auf, welches auf dem Weg raus auf den Parkplatz (da stand ja der T@B) hell und heller wurde. Gott sei dank, gibt es Handys, wir rührten uns nicht von der Stelle, bis Marie-Claude vorgefahren kam. *anbet*

    Im Schlepptau ging es dann endlich dorthin, wo wir eigentlich seit zwei Stunden sein wollten. Die Herzlichkeit der beiden kannte keine Grenzen. Die Nacht verbrachten wir wie die Nächte zuvor im T@B. Nach einem guten Frühstück verabschiedeten wir uns nach Hause. An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei Dir Marie-Claude :love: :love: und Dir Wolfgang :danke: für Eure liebe Gastfreundschaft bedanken - Merci.

    Am Freitag ging es dann mit etwas gedämpften Temperaturen wieder durch den Schwarzwald nach Hause. Endlich daheim :rolleyes: