Einbau einer Serviceklappe im T@B 320 mit Einschlüsselsystem
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marxx -
13. Mai 2024 um 14:19 -
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Beim winterlichen Stöbern auf der Webseite von Obelink habe ich die ab Werk verbaute Thetford Serviceklappe Größe 3 (Schwarz) gefunden:
Mit damals € 55,- ein "Schnäppchen", also dachte ich mir "den bauen wir selber ein". How hard can it be?
Bestellt war das Teil schnell, doch der Einbau ließ dann fast zwei Jahre auf sich warten. Nun haben wir uns bei schönen Mai-Wetter aufgerafft, das gute Stück einzubauen.
Als erstes, was haben wir gebraucht?
- Thetford Serviceklappe Größe 3 (Schwarz)
- Türaufsteller "Plopp" Dunkelgrau (damit die Klappe oben bleibt, wenn sie auf ist)
- 4 Schrauben DIN 7983 Torx Edelstahl VA Linsensenkopf 3,9mm
- Dekalin Dekaseal 8936 (Schwarz)
- Kartuschenpistole
- Abklebeband
- Akkuschrauber / Akkubohrer
- 2mm Metallbohrer
- Stichsäge
- Spanplattenreste zum Bau einer Erhöhung vom Sägeschuh
- Sägeblätter (T118A für die Außenhaut 7,5 cm gesamtlänge, TA101B für den Holzrahmen innen 10 cm gesamtlänge)
- Schablone für den Ausschnitt innen: Schablone für den Auschnitt Innen zum Einbau der Serviceklappe beim 320
- Einbauposition: T@B 320: Nachrüstung einer Serviceklappe - Einbauposition/Maße
Da ich gerne ein Einschlüsselsystem haben wollte, habe ich mir noch über einen offiziellen Tabbert-Partner unter Angabe der Schlüsselnummer einen Schließzylinder besorgt. Da das ein anderer Zylinder war als der, der von Thetford mit dabei war, brauchte ich auch das Gehäuse für den Zylinder - Thetford Ersatzteil-Nr. 26608-58 für FAWO 2 (dunkelgrau, ich habe die "57" in Weiß"). Das mit dem Einschlüsselsystem ist aber natürlich optional.
Achtung: Bei uns wurde die obere Feder nicht mitgeliefert. Unbedingt das vom Zadi-Schloß der Thetford-Klappe behalten und benutzen.
Leider gibt es das FAWO 2 Gehäuse nicht in schwarz, aber das Grau passt dann farblich noch recht gut.
Noch einen weiteren Hinweis zu dem Gehäuse. Das war eine zähe Suche. Es gibt 3 Gehäuse für den Schließzylinder. Zadi (schwarz, wird mitgeliefert und passt nicht), FAWO 1 und FAWO 2. FAWO 1 ist für Dometic Schlösser, FAWO 2 für HSC Schlösser. Nun hat der T@B aber ein FF2/ZWO Schließzylinder. Es hat einige Zeit gebraucht um herauszufinden, daß erstens unser Schließsytem FF2/ZWO heißt und zweitens, dass das von der Form her identisch mit HSC ist.
Alles in Allem sind das an Material so ca. € 120,- (inkl. Klappe und Schloß).
Zur Einstimmung auf die Arbeit haben wir uns ein paar mal dieses Video angeschaut:
Wirklich gut finde ich.
Und dann war es soweit. Zusammen mit meinem guten Freund Christian haben wir uns ans Werk gemacht.
Als erstes haben wir die mitgelieferte Schablone außen mit Abklebeband aufgeklebt. Dafür wollten wir die Positionsmaße aus dem Thread oben benutzen. Diese Maße stimmen perfekt, nur nicht für uns Das Katzenauge an der Seite vom Wohnwagen wird offensichtlich nach Tageslaune aufgeklebt. Hier ein original Foto vom Knaus:
Bei uns war es soweit vorne und unten angeklebt, dass wir die Klappe nicht mehr original positionieren konnten (siehe Foto oben). Umsetzen wollte ich das Katzenauge nicht, deshalb ist unsere Klappe außen etwas weiter vorne. Der innere Ausschnitt musste aber an der Originalpostion ausgeschnitten werden. Weiter vorne sind da Schrauben im weg. Für uns alles soweit akzeptabel, das muss jeder/jede für sich entscheiden was wichtiger ist. Katzenauge oder Klappe.
Das Aufkleben der Schablone hat gefühlt am längsten gedauert. Lieber 30 mal nachmessen war die Devise.
Danach konnten dann die in der Schablone vorgegebenen Löcher für den Ansatz der Stichsäge gebohrt werden.
Bei der Stichsäge gilt es ein paar Dinge zu beachten. Erstens "Pendelhub" muss ausgeschalten sein. Damit dauert der Schnitt länger, aber er wird gerade. Und für den Außenschnitt braucht es ein kurzes Sägeblatt (7,5 cm Gesamtlänge)! Das haben wir bei ersten, inneren, Außenschnitt falsch gemacht, dadurch hatten wir Schnittspuren im inneren Kasten. Die werden uns jetzt leider immer begleiten. Ein vermeidbarer Fehler. Aber der zweite, äußere, Außenschnitt ist gut geworden.
Der innere Ausschnitt wird dann in die Klappe eingesetzt. Das alles wird dann gemäß Youtubevideo und Einbauanleitung mit Dekaseal abgedichtet und montiert. Und auch das Schloss kann ausgetauscht werden. Das ist mit Gehäuse und dem Schließzylinder eigentlich selbsterklärend. Für den Zylinder müßt ihr beim Einbau in das Gehäuse mit einen gebogenen Draht das hintere Sperrplättchen nach unten halten (oder ihr besorgt euch einen speziellen Einbauschlüssel z.B. bei Ebay). Wenn der Zylinder dann richtig sitzt könnt ihr den Draht ziehen und der Zylinder rastet ein.
Auf der Klappe kann dann auch noch, mittig, der Türaufsteller mit zwei Linsenkopf Torx Schrauben (wie beim Original auch) verschraubt werden (Löcher mit 2mm Bohrer vorbohren, Bohrlöcher vor dem Bohren kurz anschlagen, damit der Bohrer nicht verrutscht). Vor dem Verschrauben unter dem Türaufsteller etwas Dekaseal anbringen.
Am nächsten Tag haben wir dann den Ausschnitt innen vorgenommen. Dafür diente die Schablone aus der Filebase (siehe oben) als Anhaltspunkt. Die Schnittlinien haben wir dann aber doch mit Bleistift auf das Holz gezeichnet. Die Kurven in den Winkeln haben wir mit einem Forsterbohrer gebohrt. Dabei unbedingt von der anderen Seite mit einem Stück Holz gegendrücken, damit das Furnier nicht ausreißt! Den Rest dann mit der Stichsäge.
Hier haben wir ein 10 cm Sägeblatt genommen, aber damit das Blatt nicht an der Innenseite der Außenwand anschlägt, haben wir Holzblöcke (wie Schlittschuhe) unter der Stichsäge angeschraubt. Aus Erfahrung lernt man
Der Ausschnitt im inneren Holzkasten ist schwierig. Wir haben es so einigermaßen gerade hinbekommen. Es war noch einiges an Schleifarbeit nötig.
Die Klappe haben wir wieder gemäß Youtube-Video und Einbauanleitung mit Dekaseal versehen, eingesetzt und verschraubt (Löcher für die Schrauben mit 2mm Bohrer vorbohren). Sogar der Innenrahmen konnte bei uns gut (mit drei Schrauben) verschraubt werden.
Zum Schluß noch das Gegenstück vom "Plopp" an die Außenhaut schrauben (wieder mit zwei Torx Schrauben). Dazu am besten das Gegenstück einrasten, die Klappe aufstellen und die Umrisse des Gegenstücks auf Abklebeband auf der Außenhaut umreißen. Dann können die Löcher präzise ausgemessen und angeschlagen werden und mit einem 2mm Bohrer vorgebohrt werden. Das Gegenstück dann mit etwas Dekaseal versehen und anschrauben. Das alles braucht Sorgfalt und Geduld, da gibt es kein Spielraum für Fehler.
Zu guter Letzt mussten noch die Dekaseal Reste Außen entfernt werden. Dazu am Besten einen Klumpen aus Dekseal machen und die Reste an der Außenhaut damit abtupfen. Wie in dem Youtube-Film gesagt wurde ... Dekaseal entfernt man mit Dekaseal.
Alles in Allem ist es alles sehr cool geworden, finde ich Es braucht Zeit, präzises Messen und sorgfältiges Arbeiten, aber es ist ein Projekt, was man durchaus als "Heimwerker" machen kann. Empfehlenswert ist es das zu Zweit zu machen. Vier Augen sehen mehr als Zwei und mehr Spaß macht es so so wie so
marxx
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