Hi Axel,
wir sind "unten rum" gestartet.
Haben auf Usedom das erste mal die Ostsee gesehen und sind dann im wesentlichen immer der Küste entlang gefahren. Ausgelassen haben wir dabei nur Kaliningrad, da uns das Thema mit dem Visum abgeschreckt hat (war im Nachhinein wahrscheinlich auch gut, haben von einigen der vielen Vollintegrierten-Reisemobilisten gehört, dass die Abfertigung bei Ausreise auf russischer Seite "kostspielig" und langwierig war).
Wir haben uns bei der Tour auf die Highlights an der Küste sowie die größeren Städte im Baltikum konzentriert, etwa in der Reihenfolge: Usedom, Wanderdünen bei Leba, Danzig, Marienburg (Malborg), Oberländischen Kanal, Wolfsschanze, Kaunas, Burg Trakai, Vilnius, Klaipeda, kurische Nehrung, Riga, Saaremaa, Hiiumaa, Tallinn, Stockholm, Kalmar/Öland, Malmö, Fehmarn. Dafür haben wir ca. sieben Wochen gebraucht, waren aber auch mit einem Baby unterwegs - da waren lange Fahrzeiten unmöglich. Eine Woche hat uns allerdings noch ein Abstecher am Anfang vom Rheinland nach München gekostet, der eigentlich nicht auf der Route lag. Die totalen Highlights waren aus meiner Sicht die estnischen Inseln Saaremaa und Hiiumaa, gerade wenn man schöne, verlassene Strände (Stichwort RMK-Campsites) sucht, ein gewisses Autark-Paket natürlich vorausgesetzt. Die Baltischen Hauptstädte sollte man sich zudem auch auf gar keinen Fall entgehen lassen. Grundsätzlich war das Baltikum super für so einen Roadtrip, es gibt eine gute Camping-Platz-Infrastruktur mit vielen netten und motivierten Betreibern. Haben nie Probleme mit der Stellplatzsuche gehabt (war aber auch außerhalb der Ferienzeit). Bei Fragen zu Details, bitte melden.
Wir sind im Mai und Juni unterwegs gewesen und haben exakt zwei 11kg-Flaschen Gas verbraucht, zwei Flaschen haben wir auch dabei gehabt. Bis in die zweite Mai-Hälfte haben wir damit auch die Nächte geheizt, ansonsten über die ganze Zeit den Kühlschrank betrieben und viel gekocht. Wir haben selten am Stromnetz gehangen, da der Strom häufig zwischen 2 und 5 Euro pro Nacht gekostet hätte und wir uns das gespart haben. In Tallinn habe ich eine Alugasflasche wiederbefüllen lassen, das war aber abenteuerlich, obwohl ich dem offiziellen Link auf "umkreissuche.alugas.de" gefolgt bin. Das war eine Gastankstelle mit Personal (nur russisch-sprachig), die mit selbst-gedrehten Adaptern die Flasche wieder aufgefüllt haben. Der Kollege hat aber so seine Probleme gehabt und mehrfach in der großen Gaswolke gestanden . Ich habe mir das aus sicherer Entfernung angeschaut. Schlussendlich hat es aber funktioniert.
Ansonsten war nicht viel Sonder-Equipment erforderlich. Wir haben regelmäßig "wild gecampt" und daher sehr von unserer Solarzelle/Batterie profitiert, würde ich immer empfehlen. Ein Reserverad für den T@b würde ich wieder mitnehmen, da man viel außerhalb von städtischer Infrastruktur unterwegs ist - gebraucht haben wir es allerdings nicht. Trinkwasserversorgung haben wir über gekaufte Wasser-Gallonen (diese 5 Liter Dinger aus dem Supermarkt) sichergestellt, das zapfbare Wasser auf den Campingplätzen ab Polen war zum Teil nicht so ganz lecker - für die Klo-Spülung war es aber okay. Ansonsten einfach losfahren, es gibt auch anderswo Baumärkte und Campingshops
Viele Grüße
Dirk