So Ihr lieben T@b-Freunde, ich starte mal einen weiteren Versuch, noch ein wenig von den vergangenen Tagen zu berichten. Diesmal habe ich eine stabile Verbindung, wir stehen inzwischen in Altefähr auf Rügen, gegenüber von Stralsund.
Die Verlängerungstage in Dierhagen hatten es in sich, radltechnisch gesehen. An einem Tag waren wir nach Graal-Müritz geradelt, des wunderschön angelegten Rhododendronparks wegen. Die volle Pracht hätten wir wohl 2 Wochen früher erlebt, jetzt war leider doch schon recht viel verblüht - dennoch, den Ausflug hat es gelohnt. Der Radweg verlief mal durch waldiges Gehölz, mal direkt hinterm Ostseestrand entlang, herrlich. Es war wieder ein Teil des Ostsee-Wander-Fahrradweges E9, der uns immer wieder in Abschnitten begleiten sollte.
Und am nächsten Tag ging es dann gleich wieder auf den Sattel, diesmal lag unser Ziel Wustrow in nördlicher Richtung. Abseits der Durchgangsstraße sollte uns dort ein netter kleiner Ort mit hübsch restaurierten Häusern und einem Boddenhafen erwarten. Hinter Dierhagen Ost ging es immer auf dem Deich entlang ( E9, was sonst), wir durchradelten hier die schmalste Stelle vom Fischland Darß und so konnte man an mehreren Stellen links die Ostsee, rechts den Bodden, sehen. Bei kontinuierlichem Nordost-Wind hatte ich das Gefühl, kaum km zu schaffen. Und dann wurde ich leichtsinnig, als eine Abzweigung "nur noch" 5,2 km nach Ahrenshoop zeigte. Das bekannte Künstlerdorf reizte mich sehr und ich hoffte, in diversen Galerien stöbern zu können - bin doch selbst seit gut 2 Jahren der Malerei verfallen. Da wir aber keine E-Bikes fahren und der Wind weiterhin das Vorankommen erschwerte, zog es sich ganz schön hin. Aber es lohnte sich - Ahrenshoop ist wirklich sehenswert, viele denkmalgeschützte, sehr schön hergerichtete Reetdachhäuser, Bilderbuchanblicke. Und ich konnte stöbern und mich in die Hoch-Zeit der Kreativität dieses Fleckchens Erde versetzen.
Zurück ging es vom Ahrenshooper Hafen entlang einem Bodden-Wanderweg wieder bis Wustrow, dann wieder auf dem Deich nach Dierhagen - eine tolle Tour, so um die 30/35 km.
Dann am Samstag bei immer noch strahlendem Sonnenschein Aufbruch nach Prerow. Langsame Fahrt über den Darß, was für eine ursprüngliche Vegetation selbst aus dem Auto wahrzunehmen ist, und diese Weite. In Prerow entschieden wir uns - wenn schon, denn schon - für einen Strand-Stellplatz (wo, außer auf unserem geliebten ElbeCamp in HH ist das schon möglich?) - nicht ahnend, dass wir damit die einzig richtige Entscheidung getroffen hatten! Weiter oben am Waldrand warten nähmlich große Mückenschwärme auf ihre nächsten Opfer.
Und wie wir da so stehen und auf den Trecker warten, der uns auf unseren Stellplatz direkt hinter der Düne ziehen sollte, höre ich "Herzblatt"? Dort steht "Hege" und erkennt meinen HH-T@bby. Na sowas, großes Hallo und Verabredung auf später zum Quatschen.
Unser toller Standplatz war einzigartig, aber ansonsten war ich von dem schon häufiger empfohlenen Prerow sehr enttäuscht. Der Sanitärbereich war recht einfach (oder sind wir von unseren bisherigen Plätzen zu verwöhnt?) und der Outdoor-Abwaschbereich ... gefundenes Fressen für die Mücken...
Die langen Strandspaziergänge, traumhaft (ja, Heidi, auch hier Hunde!), und das bei Sonnenschein bis hin zu malerischsten Sonnenuntergängen direkt auf den Dünen.
Der Standort Prerow schreit nach einem Abstecher nach Zingst (per Fahrrad, hallo E9), aber wieder hatten wir ganz schön mit dem Gegenwind zu kämpfen. Am Strand von Zingst ist derzeit eine große Fotoausstellung, Riesenvergrößerungen auf Stellwänden, beeindruckende Aufnahmen der Sand-, Stein-, Eis- und sonstigen Wüsten unseres Planeten. Zingst ist ein gemütliches Örtchen und hätte gerne ausgiebiger erkundet werden wollen.
Den Abschluß unseres Aufenthaltes in dieser Gegend bildete am nächsten Tag eine Fahrt zum Leuchtturm "Darßer Ort". Den Leuchtturm kann man besteigen und hat bei gutem Wetter Sicht bis Hiddensee und der Däneninseln Falster. Das Meeresmuseum Stralsund hat dort eine Außenstelle eingerichtet und wir konnten dort höchst Interessantes über die Entwicklung des Darß, die Bewohner (2- und 4-beinige), sowie die Meerestiere der Ostsee erfahren.
Heute Weiterfahrt nach Rügen - wieder nur ca 50 km Fahrt. Nö, eine Stadtbesichtigung von Stralsund haben wir uns nicht angetan, das kommt mal separat. Aber Altefähr, das frühere "Ostseebad von gegenüber" haben wir per Rad erkundet und dabei auch über den Strelasund den Anblick der Stralsund-Silhuette mit den vielen Seglern im Vordergrund genossen.
Schon morgen geht es von hier aus weiter, auf der westlichen Seite von Rügen Richtung Kap Arkona.
Beste Urlaubsgrüße an alle anderen Urlauber und natürlich auch Daheim gebliebenen