Aufgrund von verschiedenen Anfragen betreffend Renovation und Folierung, werde ich euch die vorgehensweise der Renovation und die einzelnen Arbeitsschritte erläutern. Ich muss dazu sagen, dass ich noch nie einen Wohnwagen restauriert habe und ich habe auch noch nie ein Fahrzeug foliert. Ich kaufmännischer Angestellter und arbeite im Büro. Jedoch habe ich (ich denke mal) nicht 2 linke Hände. Ganz nach dem Mottoà geht nicht, gibt’s nicht.
Wie alles Begann:
Eigentlich sind wir Besitzer eines Campervans (Mercedes Marco Polo). Aus irgendwelchen Gründen bin ich vor etwas mehr als 1 Jahr, im Internet, auf Fotos von einem T@b gestossen. In den Wochen danach habe ich mich immer wieder mit dem Thema „Ei“ befasst. Schlussendlich habe ich mit meiner Frau zusammen den Beschluss gefasst: „Wir kaufen einen T@b“. Da ich nun, nach dem Umbau unseres Hauses und den Restaurationen meiner Oldtimer nun doch schon 2 Jahre Projektlos bin, habe ich mich entschlossen, ein neues Projekt in Angriff zu nehmen deshalb sollte es auch kein neuer T@b sein. Nun machte ich mich auf die Suche nach einem gebrauchten Ei. Meine Ansprüche auf der Suche nach einem gebrauchten waren lediglich folgende: Kein Unfallwagen, Unterboden sollte Top sein, das Fahrzeug sollte komplett sein und keine verbrochenen Verkleidungen zb. Am Color Kit usw. aufweisen. Die Optik und der Zustand der Aussenhaut war mir nicht sonderlich wichtig, da ich seit Beginn wusste, unser T@b bekommt eine andere Farbe.
Am 16. März 2019 war es dann soweit. Wir haben unseren kleinen T@b gefunden und ihn gleich nach Hause genommen.tab-forum.de/gallery/image/1816/
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In den folgenden Tagen und Wochen habe ich den kompletten Innenausbau ausgebaut, das Colorkit demontiert und mir gleichzeitig Gedanken über den Innenausbau, Elektrik, Beleuchtung, Farben und Materialien gemacht.
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Im Bereich des vorderen Fensters wies die Holzkonstruktion eine verfaulte Stelle auf. Also habe ich das Fenster demontiert, Dichtung rausgerissen, das marode Holz ausgefräst, und die Konstruktion neu aufgebaut. Da ich nicht mit Styropor arbeiten wollte habe ich gleich den kompletten Bereich welcher ersetzt werden musste, aus Holz gefertigt. Schlussendlich habe ich die reparierte Stelle komplett verharzt, damit in diesem Bereich des Fensters und um das Kochfeld besser keine Probleme mit Feuchtigkeit mehr entstehen. Nun ist die Konstruktion auf der rechten Seite beim vorderen Fenster sehr Stabil.
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Der Wohnwagen war ja nun zerlegt und ich nutzte die Gelegenheit, mich auf die Suche nach anderen Schwachstellen zu machen. Mir sind die beiden Öffnungen der Kühlschrankbelüftung seitlich aufgefallen. Meiner Meinung nach ein sensibler Schwachpunkt. Einzig das Gitter schützt vor Wassereintritt in den Innenraum und vor Wassereintritt in die Holzkonstruktion der Wand. Wenn das Gitter weg ist, seht ihr gleich das Styropor welches in der Wand verläuft. Deshalb habe ich auch hier diese Stelle verharzt damit wenigstens kein Wasser in die Holzkonstruktion gelangen kann. Zudem habe ich auch gleich noch ein feineres Gitter in diese Öffnungen gekittet. Damit der Eintritt von Ungeziefer, welches dann hinter dem Kühlschrank verrottet, minimiert wird.
Nach und nach habe ich mich mit dem Innenausbau beschäftigt. Da Gewicht immer eine grosse und wichtige Rolle spielt, habe ich mich stehts für die qualitativ guten jedoch nicht sehr schweren Produkte entschieden (meiner Ansicht nach).
Beim Boden habe ich mich für einen dünnen Vinyl-klebe-Boden entschieden, dieser ist robust, und einfach in der Pflege und trotzdem ist es dünner und leichter als der doppelt so dicke Klick-Vinyl. Natürlich habe ich den alten Boden entfernt…. Huch das war eine mühsame Arbeit.
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Bei der Farbgestaltung der Möbel habe ich mich für eine edel-dunkle Variante entschieden. Ehrlich gesagt gefällt mir der originale helle Ausbau nicht sehr und erinnert mich immer an diese billig Ikea Möbel.. Ist halt Geschmacksache.
Deshalb habe ich mich entschieden der Innenausbau in dunklem Holzimitat zu folieren.
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Zugleich habe ich auch die Komplette Innenhaut mit einer Creme schillernden Klebetapete überzogen.
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Bei der elektrischen Ausstattung setzte ich voll und ganz auf die Beleuchtung und verschiedene Ambiente-Belichtungen, alle Beleuchtungen und Steuerungen sind über ein Touchpad bedienbar.
Folgende Beleuchtungen wurden eingebaut:
- Sternenhimmel mit über200 Glasfasersternen
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- 3er Spot über dem Esstisch
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- 2 Wandlampen / Eigenumbau auf 12 V
- Küchenbeleuchtung
- Schrankbeleuchtungen
- Seitliche Spots unter den Fensterblenden
- Stauraumbeleuchtung
- 2 neue Leseleuchten (dimmbar) am 3er Heckschrank
- Tresorbeleuchtung
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- Nachtbeleuchtung (Boden) in blau
- Trittbeleuchtung aussen in rot
- Aussenleuchte
Unter der Sitzbank habe ich eine Batterie eingebaut welche automatisch geladen wird, wenn das Fahrzeug über 220V versorgt wird. Eine eingebaute Spannungsanzeige ist jederzeit ersichtlich. Auch eine elektrische Heizung mit Luftaustrittsdüsen wurde in dieser Sitzbank verbaut.
Im Dachbereich rechts, habe ich einen kleinen TV montiert.
Die Fenster wurden alle durch die Aufbau-Fensterrahmen mit integriertem Mückennetz- und Sichtschutzrollo ausgestattet.
Diverse kleinere Features:
- Im Dachbereich rechts, habe ich einen kleinen TV montiert.
- Blau beleuchtete, digitale Küchenuhr
- Abfalleimer an der Türe
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- Tresor
- Eingebauter USB Anschluss
- Vorhänge mit Schienen und Bullaugen mit Stangen. (Werden noch montiert)
Zudem habe ich den Wasserhahn getauscht. Mich erinnerte der eingebaute Wasserhahn zu sehr an den Wasserauslauf beim Zahnarzt oder Dentalhygieniker :-D.
Im Unterschrank wurde gleichzeitig ein Warmwasserboiler verbaut. Meiner Meinung nach ein gutes Zubehör. Ermöglicht zb. das warme waschen von gekauftem Obst usw.
Die Schränke in der Küche wurden so ausgebaut das alles an seinem Platz ist.
Ich habe die Verkleidungen für Küchenutensilien und Geschirr selbst angefertigt aus dieser Speziellen Hartschaumplatte. Da bleibt alles an seinem Platz kein klappern, umfallen oder umherrutschen.
Nach der Fertigstellung des Innenausbaus wandte ich mich dem Äussern zu.
Meiner Meinung nach war die mühsamste Arbeit, dieser klebrige Dichtstoff und diese klebrige Dichtmasse überall zu entfernen und zu reinigen. Alles klebte und war schwarz.
Alle Anbauteile und das Colorkit wurden in schwarz lackiert.
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Die Seitliche gepunkteten Blenden und der Gaskasten wurden mit insgesamt ca. 400 kleinen Glasspiegel versehen.
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Nun zur Folierung:
Zuerst alles Putzen, Parkbeulchen und unebene Stellen ein bisschen „anscotchen“, mit Alufeinspachtel sauber verspachteln, verschleifen, und alles reinigen. Zum Reinigen habe ich Aceton verwendet also keine Ölhaltigen Verdünner, Nitroverdünner oder Acrysol. Ein Fachmann riet mir die Reinigung mit Aceton zu machen.
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Die verwendete Folie ist sehr dünn.
Vorteil: geringes Gewicht, geht einfacher zum Beziehen da die Lufteinschlüsse einfacher zu beseitigen sind als unter dickeren Folien.
Nachteil: Staubeinschlüsse zb. Haare sind sofort sichtbar unter der Folie, Folie reisst sehr schnell sobald sie mal haftet und wieder entfernt werden soll.
Wichtig zu wissen: Die Folie wird trocken verlegt und aufgezogen. Ein Experte sagte mir mal. Ein wirklich haftendes Ergebnis entstehe nur bei einer Trockenmontage. Klebstoff und Wasser geschweige denn Seifenwasser, sei und bleibe immer ein Wiederspruch.
Das trockene aufziehen einer solchen Folie ist eine aufwendige Arbeit welche grösstenteils 4 Hände benötigt. Die Lufteinschlüsse werden mittels Filz-Rakel ausgestrichen. Die Kanten der Folie, werden mittel s Heissluftföhn geformt und ausgestrichen.
Alle Schraubenlöcher welche zb. zum Befestigen der Anbauteile vorhanden sind, habe ich im Nachhinein grosszügig aus der Folie ausgeschnitten. Das heisst: Um ein Schraubenloch ca 3mm um das Loch herum keine Folie.
Warum: Meine Meinung: eine zusätzliche Schicht zwischen der Schraube, Dichtmasse und dem Wohnwagen könnte der Dichtheit Schaden. Deshalb habe ich alle Löcher in der Aussenhaut so freigelegt.
Nach dem Aufziehen der Folie mussten alle Anbauteile und Öffnungen neu verkittet und abgedichtet werden.
Schlussendlich noch diverse kleinere Arbeiten wie zb. die Weisswandreifen und Mooncaps auf den Felgen.
In den hinteren bzw. oberen Blenden des Colorkits habe ich kleine Begrenzungsleuchten eingebaut, damit man auch im Dunkeln vom weitem als langsameres Objekt erkannt wird.
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Ich hoffe nun, euch einen kleinen Einblick in die Vorgehensweise meiner T@B Renovation gegeben zu haben. Für Fragen oder Anregungen kontaktiert mich einfach.
Ein knappes Jahr Umbauzeit. Es hat sich gelohnt.
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Für uns war jedoch von Anfang an klar, dass wir diesen Wohnwagen nicht behalten werden.
Zum einen weil ich 2 Meter gross bin und zum andern Meine Frau ist nun wieder in Erwartung und naja zu viert ist es für uns einfach zu knapp.
Falls ihr in nächster Zeit ein Verkaufsinserat des T@B seht. Ja das wäre dann wohl meiner.
Liebe Grüsse Patrick